Unfallstatistik

Mehr Motorräder = mehr Unfallopfer?

Haben wir einfach mehr Töff-Unfälle, weil mehr Motorräder unterwegs sind?

Die Zahl der Unfallopfer (Tote und Schwerverletzte) hat bei den Motorrad-Kategorien in den letzten drei Jahren wieder zugenommen. Die Erklärung hierfür scheint relativ simpel zu sein:

Weil der Motorradbestand in der Schweiz stetig wächst, gibt es auch immer mehr Unfallopfer in dieser Kategorie.

Doch diese Argumentation hält einer genaueren Prüfung nicht stand. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass die Verkehrssicherheit in der Schweiz in den letzten 50 Jahren nämlich insgesamt deutlich zugenommen hat. 2023 gab es 1’537 Verkehrstote weniger als 1971 – und das, obwohl das Verkehrsaufkommen massiv gestiegen ist.

Allerdings profitieren eben nicht alle Verkehrsteilnehmenden gleichermassen von dieser positiven Entwicklung. Laut BFU-SINUS-Report ist das Risiko für Motorradfahrende, einen schweren Unfall zu erleiden, im Vergleich zu PW-Insass:innen pro gefahrenem Kilometer nach wie vor drastisch höher – und diese Ungleichheit hat sich über die Jahre hinweg sogar verschärft. In den 1970er-Jahren war das Risiko für Motorradfahrende etwa 14-mal höher als für PW-Insass:innen, heute ist es fast 40-mal höher.

Dies zeigt: Nicht die steigende Zahl an Motorrädern ist die Hauptursache für die Zunahme der schweren Unfälle, sondern die grundsätzlich hohe Gefährdung von Töfffahrer:innen.